H. Welzer © Debora Mittelstaedt

 

 

Do, 07. Sep 2023 – 19:30 Literatur LIVE im Renaissance-Theater

   Harald Welzer im Gespräch mit Vivian Perkovic „Zeiten Ende“

Buchpremiere

  

Eine Veranstaltung von Literatur LIVE in Kooperation mit S. Fischer Verlag, der Thalia Buchhandlung und dem Renaissance- Theater Berlin
Billetts im Vorverkauf:  ab 15,00– Euro + Gebühren
Beginn 19:30, Einlass ab 19:00
Karten an der Theaterkasse  und an vielen Vorverkaufskassen
 Karten online: https://indiv.themisweb.fr/0426/fChoixSeanceWidget.aspx?idstructure=0426&EventId=1031&request=QcE+w0WHSuAzuy2B4/OGXXM5SHkQriVynWhMfLsHUDzlpuPFcGW/+fGpFnPkUMFGX24auDGMMNGtUSU+a4uXjDs5Kj0fMhIX

 

Sinkende Wahlbeteiligung, Kirchenaustritte, fallende TV-Quoten und Zeitungs-Auflagen: Viele Menschen fühlen sich vom Angebot, das ihnen die politische und mediale Öffentlichkeit in Deutschland macht, nicht mehr angesprochen. Zugleich erhöhen Multi-Krisen und eine immer kaputtere Daseinsvorsorge – Schienenverkehr, die Schulen, die Verwaltung – den Stress der Bürgerinnen und Bürger.

Jetzt wird das Erbe von vier Jahrzehnten neoliberaler Fehlsteuerung des Staates als Erosion der materiellen und mentalen Infrastrukturen erkennbar. Wo Polizisten, Ärztinnen, Rettungspersonal oder Zugbegleiterinnen angegriffen werden, wirken die Rituale der Politik nur zynisch. Wenn Kinder keinen ordentlichen Unterricht mehr bekommen, Schwimmbäder und Krankenhäuser schließen und öffentliche Orte verwahrlosen, wächst die Enttäuschung über eine Politik, die ihre Wähler aus dem Blick verliert. Zumal, wenn eine zentral wichtige Aufgabe wie der Kampf gegen den Klimawandel nicht bewältigt wird.

Stattdessen kämpft die Regierung gestrige Positionen gegeneinander aus, simuliert Konzepte in endlos aufeinanderfolgenden Gipfeltreffen und kompensiert die vorhandene Ideenlosigkeit mit einem Überschuss an Moralismus. Das alles wird von einem Mediensystem unterstützt, das sich mehr für den Schauwert von Politik interessiert als für das Gelingen von Gesellschaft.

Ein Buch über die Fahrlässigkeit und Arroganz einer politischen und medialen Klasse, denen die gefährlich groß werdende Distanz zwischen der Bürgerschaft und der Bundespolitik gleichgültig zu sein scheint und die längst die Fühlung für die soziale Wirklichkeit im Land verloren hat. Und eine Ermutigung für alle Empörten, nicht länger still zu bleiben.

Harald Welzer, geboren 1958, ist Sozialpsychologe. Er ist Direktor von FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit und des Norbert-Elias-Centers für Transformationsdesign an der Europa-Universität Flensburg. In den Fischer Verlagen sind von ihm u. a. erschienen: »Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden«, »Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird«, »Alles könnte anders sein. Eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen«, »Nachruf auf mich selbst. Die Kultur des Aufhörens« und – gemeinsam mit Richard David Precht – »Die vierte Gewalt. Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist«. 

Vivian Perkovic stand im Bayerischen Fernsehen für „on3-südwild“, „PULS“ und „jetzt mal ehrlich“ vor der Kamera. Heute arbeitet sie als Moderatorin für das Musik-Magazin „Tonart“ von Deutschlandradio Kultur und ist Musik-Kritikerin beim Musikalischen Quartett im „Soundcheck“ bei RBB-radioeins. Seit Januar 2017 ist sie Moderatorin der „Kulturzeit“ von 3sat.

Zeiten Ende“ erscheint am 30.08.2023 im S. Fischer Verlag Verlag, 192 Seiten

 

Veranstaltungsort

Renaissance-Theater Berlin

Knesebeckstraße 100
10623 Berlin

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